LERN
KOLLEKTIV
ATHEN


#Herzlich Willkommen im Lern Kollektiv Athen!
Wir sind eine selbstorganisierte Gruppe von deutsch- und englischsprachigen Eltern im Süden Athens, die als Pendler, Expats, Remote Arbeiter und anderen nomadischen Lebensstilen ihren Kindern die Möglichkeit geben möchten, zusammen mit anderen Kindern in einer Gruppe zu lernen und sie auf Wunsch auf Prüfungen und Abschlüsse in ihren Herkunftsländern vorzubereiten. Unsere Lerngruppe richtet sich an Kinder aller Nationalitäten, denen der Besuch einer regulären Schule aufgrund häufiger Reisen (oder aus anderen Gründen) schwerfällt und das Lernen findet auf Deutsch und Englisch statt.

#Hintergrund
Unsere Initiative entstand aus den systemischen Schwierigkeiten, Kinder an wechselnden Orten zu unterrichten und zu sozialisieren. Die meisten Schulen erfordern ständige Präsenz, während Konzepte wie Homeschooling oder Online-Lernen viele Eltern überfordern und zu Isolation führen können. Uns ist es wichtig, unseren Kindern das Lernen in einer Gruppe zu ermöglichen, die in vielerlei Hinsicht einer „traditionellen“ Schule ähnelt: mit einem übersichtlichen, gut ausgestatteten Lernraum, der Betreuung durch kompetente Erwachsene, der Anwesenheit anderer Kinder und einem strukturierten Inhalts- und Zeitplan. Gleichzeitig möchten wir ein flexibles Umfeld bieten, das den individuellen Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien gerecht wird.

#Konzept
Unser Konzept basiert auf der Überzeugung, dass alle Kinder neugierig sind und Freude am Lernen haben, sofern dies nicht durch Leistungsdruck, Noten, Hausaufgaben, Selektion etc. beeinträchtigt wird. Unsere Lerngruppe wird von Eltern, Erziehern und Kindern gleichberechtigt organisiert und gestaltet. Sie ist hierarchiefrei, solidarisch und voller Spaß und Kreativität. Es gibt keine Hausaufgaben und alle Lernmaterialien bleiben im Klassenzimmer, sodass die Kinder nachmittags freie Zeit haben und keine schweren Rucksäcke durch Athen schleppen müssen.

#TeamUnser Team besteht aus ein bis zwei motivierten Lernbegleitern, die die ganze Zeit anwesend sind, zusätzlichen Lehrkräften für spezielle Themen und natürlich dem Elternkollektiv, das gemeinsam mit den Kindern die Lerngruppe und den Unterricht aktiv mitgestaltet.

#Lernorte Wir möchten den Kindern vielfältige Lernorte bieten. Zunächst einmal unseren regulären Lernraum, der leicht zugänglich und gut ausgestattet ist mit Laptops, Smartboard, Projektoren, Musikinstrumenten, einer Werkstatt, einer Küche, Kunstbedarf usw. Der Unterricht findet auch regelmäßig an verschiedenen anderen Orten statt: Bibliotheken, Sportplätze, der lokale Markt, Museen, das Meer, der Wald und andere Umgebungen, in denen die Kinder nicht nur akademische, sondern auch lebenspraktische Fähigkeiten erlernen können.

#Finanzierung Unsere Gruppe ist nicht kommerziell und nicht gewinnorientiert. Das bedeutet, dass wir alle Kosten teilen und die finanziellen Beiträge ausschließlich zur Deckung laufender Kosten wie Miete, Strom, Internet, Materialien, Verpflegung, Aktivitäten, Erzieher usw. verwendet werden. Natürlich hängt unser Budget auch von der Anzahl der teilnehmenden Kinder und Familien ab. Wir versuchen, die Kosten unter 400 Euro pro Kind und Monat zu halten. Je mehr Kinder teilnehmen, desto günstiger ist es.


*Weitere Informationen zu unserem Konzept und den Hintergründen gibt es in unseren FAQ

Für weitere Fragen, Anregungen und Kritik sind wir per Email 24/7 erreichbar: lernkollektiv@mail.com

Wir freuen uns auf Euch!
Lern Kollektiv Athen



FAQ


Wie sieht der Alltag aus?
  • Zeitplan
    Die Lerngruppe trifft sich fünf Tage die Woche, Montag bis Freitag, jeweils sechs Stunden von morgens bis nachmittags, mit einer Mittagspause von 12:00 bis 12:45 Uhr. Es gibt keine starre Fächereinteilung, sondern wir bearbeiten einzelne Themen in festgelegten Zeiträumen. Wir verbringen viel Zeit im Freien und lernen in abwechslungsreichen Umgebungen und Situationen. Die Ferien richten sich nach dem griechischen Schulferienkalender. Selbstverständlich haben Kinder reisender Familien jederzeit die Möglichkeit, der Lerngruppe fernzubleiben, da dies ein wesentlicher Bestandteil unseres Projekts ist.

  • Struktur
    Alle Altersgruppen lernen gemeinsam, miteinander und voneinander in einem Raum, der in verschiedene Bereiche unterteilt ist und den Kindern die Möglichkeit bietet, je nach ihrer aktuellen Tätigkeit allein oder mit anderen zu arbeiten. Die Lernbegleiter erklären, leiten und unterstützen die Kinder häufig bei der Erstellung und Durchführung ihres eigenen Programms.

  • Mittagessen
    Qualitatives Essen ist uns wichtig, deshalb kochen wir regelmäßig gemeinsam mit den Kindern in unserer Küche. Menüplanung, Einkauf und Kochen sind Teil des Lernprozesses. Die Kinder können Gerichte vorschlagen, eigene Rezepte kreieren und experimentieren. An manchen Tagen bestellen wir auch Essen, insbesondere wenn sich die Gruppe draußen trifft.

  • Wie stehen wir zu Noten?
    Als selbstorganisiertes Lernkollektiv vergeben wir keine Noten, sondern setzen auf alternative Bewertungsmethoden, die den Lernprozess jedes einzelnen Kindes stärker in den Mittelpunkt stellen. Dazu gehören regelmäßige Feedbackgespräche, individuelle Förderung und kompetenzbasierte Leistungsbeurteilungen. Die vorherrschende Meinung zur Frage der Sinnhaftigkeit von Noten entwickelt sich in vielen bildungspolitischen und wissenschaftlichen Kreisen zunehmend zu einer kritischen Haltung. Der Trend zeigt eine stärkere Fokussierung auf alternative Formen der Leistungsbeurteilung, die den Lernprozess und die individuelle Entwicklung der Kinder stärker in den Mittelpunkt stellen. Hier einige zentrale Argumente:

    1. Fokus auf individuelle Förderung und Lernprozesse
    Viele Bildungsforscher und -praktiker plädieren dafür, dass Noten in der Schule den Lernprozess und die individuelle Entwicklung von Kindern eher behindern als fördern können. Insbesondere in den frühen Jahren solle der Schwerpunkt auf der Förderung von Kreativität, Selbstständigkeit, und Motivation liegen. Noten, so die kritische Sicht, würden zu sehr auf den Leistungsdruck und die Vergleiche zwischen Schülern fokussieren, was zu Stress und Ängsten führen kann.

    2. Verdrängung von intrinsischer Motivation
    Laut verschiedenen Studien (z. B. von Alfie Kohn) kann die Praxis, Noten in der (Grund-)Schule zu vergeben, die intrinsische Motivation der Kinder untergraben. Kinder, die von vornherein auf Noten fokussiert sind, entwickeln möglicherweise weniger Interesse am eigentlichen Lernen, sondern streben primär nach einer guten Note. Die Lust am Lernen und die Neugier könnten dadurch verringert werden.

    3. Alternative Beurteilungsformen im Trend
    In vielen Ländern, darunter auch Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland usw. wird in der Grundschule auf Noten verzichtet und stattdesssen komplexere Beurteilungssysteme angewendet. Hierbei wird der Fokus auf die individuelle Entwicklung, reflexive Gespräche mit den Lehrkräften und kommentierte Rückmeldungen gelegt. Dies wird als sinnvoller angesehen, um den Kindern zu helfen, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen und gezielt daran zu arbeiten.

    4. Bildungspolitische Diskussionen in Deutschland
    In Deutschland gibt es mittlerweile mehrere Bundesländer, die in den ersten Klassen auf Noten verzichten und stattdessen auf schriftliche Rückmeldungen, Gespräche und kompetenzorientierte Bewertungen setzen. Der Bildungsrat und viele Experten plädieren für eine solche Entwicklung, weil sie davon ausgehen, dass Noten in den ersten Jahren die emotionale Entwicklung und die Beziehung zwischen Kindern und Schule negativ beeinflussen können.

    Warum gibt es keine Hausaufgaben?
    Hausaufgaben in der Schule gelten heute als nicht mehr zeitgemäß und können dem Lernerfolg eher schaden. Studien zeigen, dass besonders bei jüngeren Schülern die Auswirkungen von Hausaufgaben begrenzt sind. Laut einer Meta-Analyse von Harris Cooper (2006) haben Hausaufgaben wenn überhaupt nur bei älteren Schülern (ab der 7. Klasse) einen positiven Effekt auf die akademische Leistung, während sie bei Grundschülern kaum einen messbaren Nutzen bringen. Übermäßige Hausaufgaben führen zudem zu Stress und Schlafmangel, was das Wohlbefinden der Schüler beeinträchtigt. Eine Studie der Stanford University (2014) belegt, dass Hausaufgaben gesundheitliche Probleme wie Erschöpfung und Kopfschmerzen zur Folge haben können. Statt Hausaufgaben setzen wir daher auf interaktive und kreative Lernmethoden, die das eigenständige Denken fördern, ohne den Schülern unnötigen Druck zu machen.

    Wie funktioniert das mit den Zeugnissen und Schulwechseln?
    Viele Länder (z. B. Belgien, Österreich, Irland, Großbritannien, Spanien usw.) bieten Kindern, die keine reguläre Schule besuchen, die Möglichkeit, an staatlichen Einrichtungen entweder eine Jahresabschlussprüfung oder eine Schulabschlussprüfung abzulegen. Die daraus resultierenden Zertifikate sind in den meisten Fällen denen des regulären Schulbesuchs gleichwertig und ermöglichen den Schülern den Wechsel auf fast jede andere Schule und bei entsprechenden Noten den Besuch weiterführender Schulen und Hochschulen. Das Athens Learning Collective unterstützt auf Wunsch der Eltern die in diesen Ländern eingeschriebenen Schüler bei der Vorbereitung auf die jeweiligen Prüfungen.


    Für weitere Fragen: lernkollektiv@mail.com

    Lern Kollektiv Athen 2025